Datenschutz im Gesundheitswesen

Der Datenschutz im Gesundheitswesen ist besonders anspruchsvoll aus mehreren Gründen:

1. Besonders sensible Daten (Gesundheitsdaten)

Gesundheitsdaten zählen nach der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zu den besonderen Kategorien personenbezogener Daten (Art. 9 DSGVO). Sie genießen daher einen besonders hohen Schutz, da sie tief in die Privatsphäre eingreifen und bei Missbrauch erheblichen Schaden verursachen können.

2. Vielfalt an Akteuren und Datenflüssen

Im Gesundheitswesen sind viele Beteiligte involviert: Ärzte, Kliniken, Apotheken, Krankenkassen, Labore, Therapeuten, IT-Dienstleister etc. Dies führt zu komplexen Datenflüssen und Schnittstellen, bei denen jederzeit Datenschutz sichergestellt werden muss.

3. Digitale Transformation und neue Technologien

Die zunehmende Digitalisierung, z. B. durch elektronische Patientenakten (ePA), Telemedizin oder Gesundheits-Apps, schafft neue Risiken und Angriffspunkte. Datenschutzkonzepte müssen mit der technischen Entwicklung Schritt halten.

4. Hohe Anforderungen an Vertraulichkeit und Verfügbarkeit

Gesundheitsdaten müssen:

  • vertraulich bleiben (keine unbefugte Einsicht),
  • aber auch verfügbar sein (z. B. im Notfall oder bei Therapieentscheidungen).
  • Dies erfordert eine fein austarierte Balance zwischen Datenschutz und Patientenwohl.

5. Rechtliche Komplexität

Die rechtliche Fragmentierung macht den Datenschutz komplizierter, denn neben der DSGVO gelten in Deutschland z. B.:

  • das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG),
  • das Sozialgesetzbuch (insb. SGB V für Krankenkassen),
  • Landesdatenschutzgesetze,
  • das Patientendaten-Schutz-Gesetz (PDSG) etc.

6. Informationsasymmetrie

Patient:innen wissen oft nicht:

  • welche Daten genau erhoben werden,
  • wofür sie genutzt werden,
  • an wen sie weitergegeben werden.
  • Es ist eine besondere Verantwortung, für Transparenz und Aufklärung zu sorgen.

Fazit:

Der Datenschutz im Gesundheitswesen ist anspruchsvoll, weil es um hochsensible Daten, viele Beteiligte, komplexe Technik und strengste rechtliche Vorgaben geht. Gleichzeitig muss der Schutz der Daten mit einer effizienten, sicheren und patientenzentrierten Versorgung in Einklang gebracht werden.